Jahresrückblick 2024

MANAGEMENT SUMMARY

Im Jahr 2024 führte der Resonanz Hub eine dreiteilige Forschungsreise mit dem Titel „Ganzheitlich arbeiten: Die Kunst der Verbindung von Würde, Inklusion und Gesundheit“ durch. An drei Abenden – jeweils im März, Juni und Oktober – erkundeten die Teilnehmenden in Zürich, wie Arbeitsumgebungen geschaffen werden können, die gesundheits-fördernd und inklusiv sind und gleichzeitig Raum für individuelle wie kollektive Entwicklung bieten. Im Zentrum standen Fragen zur Verkörperung von organisationalen Werten, zur Verbindung von Körper und Geist sowie zum Zusammenspiel von rationalem und intuitivem Wissen.

STRUKTUR

Jeder Abend war eine Einladung, Erfahrungsräume zu betreten, in denen sich intellektuelles Verständnis und körperliches Erleben überschneiden. Zum ersten Mal wurden Methoden aus der Organisationsentwicklung bewusst in Verbindung mit körperlicher Erfahrung gebracht. Eine heterogene Gruppe – mit teils sehr unterschiedlichen beruflichen Hintergründen – bearbeitete dabei Fragen wie: Wo liegt die Grenze zwischen Enttabuisierung und Esoterik? Wie können Werte im Arbeitskontext fühlbar und gleichzeitig pragmatisch umgesetzt werden? Diese Spannung zwischen dem Benennbaren und dem Erfahrbaren zog sich als roter Faden durch die Trilogie und wurde zu einem wesentlichen Bestandteil der gemeinsamen Forschung.

ERKENNTNISSE & RELEVANZ

Die übergreifenden Erkenntnisse dieser Trilogie lassen sich in fünf zentrale Themen zusammenfassen:

  • Verbindung von Körper und Kognition: Durch die bewusste Kombination von Organisationsentwicklungs-Methoden mit körperlicher Erfahrung entstand eine neuartige Symbiose zwischen Intellekt und Körperwahrnehmung. So wurden etwa die Bedeutung der Stimme, der Schrittbewegung oder das „Herausfallen“ als Übung erfahrbar gemacht und mit wissenschaftlichen Erklärungen ergänzt. Das Herausfallen, oft fälschlicherweise als stressig wahrgenommen, bewirkte eine Entspannung und trug so zur kollektiven Resilienz bei.

  • Balance zwischen Authentizität und Theorie: Die Teilnehmenden erlebten ei-ne ständige Oszillation zwischen sicherem Auftreten und dem Zulassen von Unsicherheiten. Besonders wertvoll war das Ausloten der Grenze, wann ein Thema ins Spirituelle kippt und wann es auf dem Boden der Alltagsrelevanz bleibt. Das erforderte ein sensibles Austarieren, um sowohl emotional als auch intellektuell anzusprechen, ohne in Klischees oder Übertreibungen zu verfallen.

  • Kreativität durch Inklusion und Mut zur Offenheit: In dieser Forschungsumgebung zeigte sich, dass echte Kreativität erst durch die Vielfalt an Perspektiven und die Offenheit für unterschiedliche Erfahrungsräume ermöglicht wird. Diese Vielschichtigkeit vergrösserte den Erfahrungsraum aller Teilnehmenden und stärkte das gemeinsame Verständnis für die Kraft von Inklusion, ohne die individuelle Stimme im Kollektiv zu verlieren. Die Resonanz der Teilnehmenden war ein Beweis dafür, dass durch kreatives Scheitern und gegenseitiges Vertrauen ein kollektives Sicherheitsgefühl entstehen kann, das letztlich auch ethisches Handeln fördert.

  • Kollektive Resonanz als Basis für gesunde Arbeitsbeziehungen: Ein zentrales Ergebnis der Trilogie war das Erleben von Resonanz als Grundlage für menschliches Miteinander im Arbeitskontext. In einem Umfeld, das Offenheit, Synchronizität und Interaktion fördert, können sich Menschen auf tieferer Ebene begegnen und ein Gefühl gemeinsamer Verantwortung und Zugehörigkeit entwickeln. Diese Art von Resonanz fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern steigert auch die Qualität der Zusammenarbeit.

  • Ein neuer Führungsansatz: Räume gestalten statt Ergebnisse erzwingen: Die Rolle der Führung zeigte sich in der Trilogie als die Kunst, Räume zu gestalten, in denen Offenheit, Lernbereitschaft und Kreativität entstehen können. Statt Ergebnisse zu kontrollieren oder Prozesse zu erzwingen, fördert diese Art von Füh-rung die Selbstorganisation und lässt Raum für die Dynamik des Teams. Indem Führungskräfte lernen, Unsicherheiten zuzulassen und Vertrauen in den kollektiven Prozess zu entwickeln, unterstützen sie eine Kultur der Innovation und des kontinuierlichen Wachstums.

FAZIT

Die zentrale Forschungsfrage, wie Arbeitsumgebungen gestaltet werden können, in denen sich Menschen und Organisationen gesund entwickeln, fand durch die Trilogie eine eindrückliche Antwort: Indem wir methodisches Wissen mit körperlichem Erleben kombinieren und Verkörperung mit intellektuellem Verständnis verbinden, entstehen Räume, in denen sich Menschen wirklich eingebunden und sicher fühlen können. Diese ganzheitliche Arbeitsweise, die Raum für Intuition und Authentizität lässt, stärkt das individuelle wie kollektive Wohlbefinden und zeigt, dass Resonanz zwischen den Beteiligten ein Schlüsselelement für nachhaltige, gesunde Organisationen darstellt.

Die Forschungsreise des Resonanz Hubs 2024 schloss mit der Einsicht, dass eine solche Resilienz in Organisationen nicht nur durch Strukturen und Regeln entsteht, sondern vor allem durch das Einlassen auf echte, unmittelbare Begegnungen und den Mut, das Paradoxe und Unbekannte zu erforschen.